1. Etappe: Karlsruhe - Stuttgart

Die Landeshauptstadt Stuttgart habe ich gegen 16:00 Uhr zur verkehrsreichen Zeit erreicht. Eingefahren bin ich über Markgröningen. Von hier aus war die Radwegbeschilderung in Richtung Stammheim noch relativ gut und je näher ich Zuffenhausen komme, merke ich, dass ich als Radfahrer hier ein Exot bin. Für Autofahrer schöne Straßen und Hinweise. Radwege dagegen hören plötzlich auf. Sehr stressreich also, aber ich habe es gut überstanden und habe mein Ziel erreicht.Wenn ich hier eine Schulnote vergeben dürfte, für die Landeshauptstadt Stuttgart klar eine glatte 5. Nun aber zum Tagesverlauf der Reihe nach:

Schon recht früh sitze ich im Sattel. Es ist zwar noch etwas diesig, aber die Sonne kommt immer mehr durch. Ich befinde mich schon bald auf dem Pfinztal-RW hinter Grötzingen und sage damit Karlsruhe für eine Weile ade. Der Radweg ist richtig belebt und man muss schon aufpassen, dass man nicht mit den Rädern aneinander kommt. Aber mit meinen ausladenden roten Satteltaschen wirke ich wie ein bulliger LKW und das verschafft mir etwas Respekt.  Mit zunehmender Strecke wird es sichtlich ruhiger, viele Schüler haben ihre Penne erreicht und die mir noch entgegen strömenden Pendler werden anzahlmäßig nun immer weniger.

Vor Pforzheim geht es ganz schön aufwärts. Ich spüre das Gewicht meiner Satteltaschen deutlicher. Bald erreiche ich die Wilferdinger Höhe und kurz danach fahre ich den Pforzheimer Bahnhofstunnel durch  Vergnügt lasse ich mein Fahrrad laufen. Immer die Hand am Bremshebel rollt es bis zur Enz.In Richtung des fließenden Wassers fahre ich nun aus der Goldstadt Pforzheim hinaus. Mit einem zufriedenen Radfahrerlächeln unterquere ich die staugefüllte A 8. Nun wird es auch deutlich ruhiger und kurze Zeit später sehe ich nur noch Natur am Flusslauf der Enz und das nun bei strahlendem Sonnenschein.

Mit flottem Tempo radle ich Mühlacker durch. Hier blüht es noch rechts und links von der Enz in den reichlich angelegten Beeten der ehemaligen Landesgartenschau. Die Stadt Vaihingen ist nun auch nicht mehr fern. Von weitem sehe ich das Schloss Kaltenstein, das die Stadt überragt. Zirka 70 Kilometer habe ich jetzt schon hinter mir und es wird nun Zeit für eine größere Pause. Die von meiner Frau für die heutige Unterwegsverpflegung liebevoll hergerichteten Brote werden nun zum großen Teil vertilgt. Da meine Wasserflaschen schon leer sind, habe ich mir Getränke vorher noch im Supermarkt entsprechend eingedeckt. 

So eine Pause bringt wieder Energie. Und diese brauche ich wieder von nun an. Das mit blühender Vegetation beladene Enztal verlasse ich nun. Und ‚Tal verlassen‘ bedeutet uff badisch es geht ab jetzt „nuffzus“, und auf schwäbisch „naufzus“. Aber egal wie man dies landsmännisch ausdrückt. Meine Pedalen müssen nunmehr ordentlich am Laufen gehalten werden.

‚Etwas‘ angeschweißelt erreiche ich gegen 14:00 Uhr die schöne alte Stadt Markgröningen. Vielen bekannt ist sie durch den über die Grenzen hinaus bekannten traditionellen Schäferlauf. Aber heute findet der halt nicht statt. Das dafür erforderliche Stoppelfeld steht nämlich erst im August zur Verfügung. Die Stadt liegt ja an der Deutschen Fachwerkstraße und ich stehe nun mitten drin und bestaune diese vielen Fachwerke und grüße die mich bestaunenden Menschen mit einem freundlichen Grüßgott. An einem Eiscafé komme ich aber nicht vorbei. Nach der Kühlung nun auch noch ein aufmunternder Kaffee….und schon sieht die Welt wieder anders aus.

Danach geht es noch ein Stück ‚wellig‘ weiter. Aber bald danach fühle ich deutlich, dass ich mich nun nicht mehr so arg anstrengen muss. Es goht nonderzus zum Neckartal und das bedeutet auch , s‘ meischde isch heit gschafft! Und bald habe dann auch mein Etappenziel erreicht.

Nach dem guten Abendessen mache ich mich auf, um mich im Abgeordnetenhaus  in Stuttgart mit Frau MdL Lisbach zu treffen. Die Begegnung war überraschend locker und sehr themenreich. So eine Abgeordnet ist ja schließlich auch ein Mensch. Auch das Thema BLuT eV kam zur Sprache und Frau Lisbach hat mir versprochen, eine Spende an den Verein zu machen, natürlich auch mit dem Vermerk ‚Lebertour‘.

Somit hat auch diese Sache einen schönen Ausgang genommen.

Mein erster Tourtag …ich bin noch voller Eindrücke. Ob ich heute schnell einschlafen kann? Ich lasse alles nochmals vor meinen Augen Revue passieren….und langsam werde ich müde.

Ich wünsche euch ALLEN ein gut’s Nächtle.

In diesem Sinne….bis morgen Abend aus Günzburg in bayerisch Schwaben hier an dieser Stelle.

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Kommentare: 3
  • #1

    Die Rieberger (Mittwoch, 24 Mai 2017 08:58)

    Ja Robert, des hört sich jo alles scho recht schee a ... au wenn's a bissl anschtrengend zu lese war de Buckel nuff und nunter, awwa zum Glück musst i des nur lese - Du dafür fahre ... alla dann mach schee weiter so - bis zum nächschte Blogg-Oitrag :-)

  • #2

    Michael K. (Samstag, 27 Mai 2017 00:00)

    Lieber Sportssfreund Robert,
    schön, dass es geklappt hat. Sie sind halt doch irgendwie diszipiniert, meine grünen Freund*innen.
    Dir drücke ich den Daumen, dass Du weiterhin Freude an der Tour hast, gute Erfahrungen machst und vor allem gesund bleibst.
    Herzlich grüßt Dich
    Michael K.

  • #3

    Eike Ullmann (Montag, 29 Mai 2017 14:21)

    Gut, dass Du Stuttgart die Note fünf erteilt hast!!
    Eike

Lebertour

ruft zu Spenden auf für

 

Der Verein setzt sich seit 1995 für Menschen ein, die an einer Leukämie- oder Lymphom- erkrankung leiden. Bis dato konnten über 100.000 Stamm-zellenspender in vielen Typi-sierungsaktionen gewonnen und damit mehr als 700 Stammzellentransplantationen ermöglicht werden.

Er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, regional bestehende onkologische Lücken in der Versorgung zu schließen und durch Aufklärung und Öffent-lichkeitsarbeit für die Krankheit Krebs ein Forum zu schaffen.

Weitere Infos zu der unschätz-baren Arbeit dieser Einrichtung, siehe: www.blutev.de