2. Etappe: Stuttgart - Günzburg

Bis ich dieses Bild in der Wirklichkeit sehen und auch den Duft von Raps riechen kann, muss ich heute erst mal über 80 lange Kilometer bis auf die Schwäbische Alb radeln. Und überhaupt, heute kann ich mir schon mal ordentlich auf die Schultern klopfen. Die weiteren 42 Kilometer auf und runter von der Schwäbischen Alb laufen flott bis zu meinem 2. Etappenziel. Mein Hotel liegt mitten im Altstadtbereich von Günzburg und ich habe ein schönes Zimmer. Was will man als bescheidener Radtourist mehr. Und nun aber zum Tagesablauf:

Um 06:15 Uhr fängt mein Handywecker an zu schnurren. Der erste Blick ist auf das Fenster gerichtet. Na, volle Sonne! Und schon steigt die Stimmung. Bald bin ich in meinen Klamotten. Routiniert ist schnell auch alles Gepäck verstaut und meine Bettwäsche abgezogen. Ein letzter Blick in den Spiegel (man will ja schließlich gut aussehen…) und schon bewundere ich das Frühstücksangebot in der Juche. Ich fülle meinen Teller, besorge mir Kaffee (der übrigens sehr gut schmeckt) und schon sitze ich mit fremden Juhe-Gästen am Tisch. Viel verbale Kommunikation kommt zunächst nicht zustande. Jeder ist erst einmal bemüht, seinen Magen zu füllen. Außerdem muss man ja immer gut und lange kauen, oder? Danach ist freundlicher Wortaustausch möglich….halt kurz und bündig. Jeder hier am Tisch hat schließlich sein eigenes Tagesprogramm!

 

Gut mit Sonnenmittel eingeschmiert verlasse ich die Juhe. Es ist kurz nach Acht und der Großstadtverkehr ist deutlich hörbar. Bis ich auf meinem Radweg bin, muss ich mehrmals Baustellen umfahren. Teilweise ist einfach auf dem Radweg eine rot-weiße Sperre, ohne Beschreibung für eine Umfahrung. Und das kostet neben hoher Konzentration auch Zeit. Na ja, bald habe ich die radfahrunfreundliche Stadt Stuttgart hinter mir. Aber auf der weiteren Strecke droht schon die nächste Sperrung des Neckar-Radwegs. Natürlich wieder mal mit einer umständlichen Umfahrung. Das ist richtig ätzend. 

Im Laufe des Vormittags erreiche ich bei warmen Temperaturen Plochingen. Hier in der Fußgängerzone steige ich ab und schiebe mein Rad. Aufgrund der warmen Temperaturen rinnt schon wie von selbst der Schweiß, obwohl hier alles fast eben ist. Den Ort verlasse ich nicht, ohne ein paar Bilder vom Hundertwasserhaus zu machen. Es geht schon auf Mittag zu, als ich die romanische Stiftskirche von Faurndau erreiche. Ein kurzer Besuch ins kühle Kircheninnere und eine stille innere Einkehr lassen wieder Kräfte wirken. Meine Getränkeflaschen sind bis dahin alle leer, will heißen, ich muss mir vor Weiterfahrt was besorgen. Groß suchen brauche ich nicht. Wie immer neben einer Kirche, gibt es Speis‘ und Trank. Und das ist auch heute gut so!

Richtung Geislingen an der Steige geht es weiter. Jeder, der schon mal in dieser Stadt war, weiß, was insbesondere dem Radfahrer ab hier bevorsteht. Ja…genau, etztetle goht’s no naufzus! Aber bevor ich diese sportlichen Strapazen auf mich nehme, stärke ich mich noch im Ort am Fuße der Steige nochmals. Zwei Mohnschecken (!) und ein großer Pott Kaffee bringen mir die notwendige Energie. Gut ist jetzt auch, dass just vor dem Aufstieg die Sonne hinter den Wolken verschwunden ist. Somit ist der steile Aufstieg nach Schalkstetten etwas erträglicher. Aber der Schweiß schoss mir aus allen Poren., bis ich auf 672 Höhenmeter ‚geklettert‘ bin. Hier oben genieße ich jetzt die vielen blühenden Rapsfelder und atme ihren besonderen Duft auch tief ein.

Nun, wenn man auf der Alb ‚oben‘ ist, geht es natürlich nicht einfach ‚eben‘ weiter. Genossen habe ich einige Abfahrten schon, aber es kommen danach halt immer wieder mehr oder weniger starke Steigungen. Schön ist jedenfalls auch, dass es hier oben eine sehr gute Radwegbeschilderung gibt.

Bald merke ich, dass es nunmehr flott läuft mit’m Radl. Das bedeutet, es geht auf der östlichen Seite wieder ‚ronterzus‘  Ich radle durch Langenau und weiß nun von meiner Tourenplanung her, dass es nun nicht mehr allzu weit ist zu meinem Etappenziel. Gerade jetzt nach weit über 100 Kilometern braucht man aber noch volle Konzentration.

Mit großer Freude fahre ich in Günzburg ein…und jetzt scheint auch wieder die Sonne. Das ist doch richtig toll…danke lieber symbadischer P!!!

Natürlich schmeckt mir heute mein Abendessen besonders gut, auch das gute bayerische Helle.

Günzburg, so höre ich im Lokal, ist sehr begehrt bei den Lego-Fans, die um diese Jahreszeit zuhauf den namensgleichen Park besuchen. Die Stadt ist aber sonst beschaulich ruhig und hat im Kernbereich viele schöne alte Häuser. Mit einem kleinen Spaziergang beende ich nunmehr den heutiger Tag.

Bevor ich ALLEN aber wieder ein gut‘s Nächtle wünsche, möchte ich auf diesem Wege noch meinen Freund Peter sowie den Sportfreunden Darius, Norbert und Wolfgang Nü. ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren, meiner ehemaligen Kollegin Ilona sogar zu ihrem Runden. Ich wünsch‘ euch ALLEN für euer neues Lebensjahr nur s‘ Allerallerbeschde!

In diesem Sinne….bis morgen Abend aus der Landeshauptstadt München hier an dieser Stelle.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Renate und Klaus (Mittwoch, 24 Mai 2017 21:55)

    Wir sind in Curmayeur im Aostatal und lesen voller Interesse deinen Tourenblog.
    Weiterhin gute Fahrt. Sind gespannt, wer dich morgen von der bayerischen Landesvertretung empfangen wird.

  • #2

    Biggi (Donnerstag, 25 Mai 2017 08:18)

    Hallo Robert,na das liest sich ja mal wieder wunderbar und wir lernen wieder einiges über unser schönes Ländle und der P ist dir auch hold,das hast du wirklich verdient.Also Sonnencreme net vergessen und weiterhin viel Druck auf dem Pedal.Liebs Grüßle aus der Heimat BIGGI

  • #3

    Helmut und Margot (Donnerstag, 25 Mai 2017 12:03)

    Lieber Bruder und Schwager, das ist wieder ganz toll was du gerade wieder treibst. Wir sind stolz auf dich und wünschen dir auf den weiteren Etappen viel Glück und Erfolg, unfallfreies Fahren und natürlich ganz viel Gesundheit. Wir haben viel Spass beim Lesen. Liebe Grüße aus Neudorf

  • #4

    Die Rieberger (Donnerstag, 25 Mai 2017 14:07)

    Wo Worte fehlen, da helfen Bilder und Sprüche: "Ein Bild von einem Mann,
    so einer, der halt alles kann.
    Ein echter Kerl, ein toller Typ,
    das weiß doch jeder, der Dich sieht.
    So einen wie Dich hat man gern,
    von außen hart, mit weichem Kern.
    Coole Sau und Schmusebär,
    Dich als Papa, was will man mehr?
    Alles Liebe zum Vaddadag �

Lebertour

ruft zu Spenden auf für

 

Der Verein setzt sich seit 1995 für Menschen ein, die an einer Leukämie- oder Lymphom- erkrankung leiden. Bis dato konnten über 100.000 Stamm-zellenspender in vielen Typi-sierungsaktionen gewonnen und damit mehr als 700 Stammzellentransplantationen ermöglicht werden.

Er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, regional bestehende onkologische Lücken in der Versorgung zu schließen und durch Aufklärung und Öffent-lichkeitsarbeit für die Krankheit Krebs ein Forum zu schaffen.

Weitere Infos zu der unschätz-baren Arbeit dieser Einrichtung, siehe: www.blutev.de