Ich verlasse mein Günzburger Hotel schon um 07:45 Uhr. Mein Rad ist aufgesattelt und ich
möchte auf dem unebenen Kopfsteinpflaster des Marktplatzes nicht gleich losfahren. Das Eisen meiner Klickies hallt. Ich bin der Einzige auf dem großen Marktplatz. Man merkt, dass heute Feiertag
ist, die meisten schlafen noch. Auf der anderen Seite sehe ich schon den Radweghinweis. Ich steige auf und radle los. Es ist sehr kühl heute Morgen und die Sonne hat sich hinter den Wolken
versteckt. Nun gilt es einfach schneller zu fahren.
Der Anfang der heutigen Strecke geht nur über Land. Auch in den Dörfern ist es am Morgen noch ruhig. Scheinbar bin nur ich aktiv. Das Geländeprofil ist sehr ‚wellig‘, will heißen, mein Kreislauf wird ständig gefordert. Im Verlauf des Vormittags regt sich aber in den Dörfern nun doch was. Ich fahre an einer Kirche vorbei. Die Kirchgänger kommen wohl von der Feldprozession zurück und stimmen das Te Deum an. Ich stimme im Vorbeifahren in den Gesang mit ein und summe die Melodie noch im Hinunterfahren in die Fuggerstadt Augsburg. Schon kurz vor 11 Uhr begrüßt mit Herr Fugger (als Statue) und kurze Zeit später setze ich mitten auf dem Rathausplatz von Augsburg auf einer Bank und genieße das noch relativ ruhige Treiben. Die Turmuhr spielt u.a. „der Mai ist gekommen“…, nicht aber „der Robert ist gekommen“. Nicht nur deswegen setze ich meine Fahrt dann fort.
Die Radwege in Augsburg sind gut ausgeschildert. Ich komme auch wegen des geringeren Feiertagsverkehrs schnell aus dieser Stadt. Die Sonne will immer noch nicht scheinen, aber man sieht sie deutlich hinter den Wolken. Ich komme im Routenverlauf in den Ort Mering. Dort halte ich kurz an, um mich auf meiner Karte meine festgelegte Strecke anzuschauen.
„Wo willst’n hie?“ Ich schaue auf, vor mir steht a gschdandenes Mannsbild. Ich glaub, der hat schon sein Frühschoppen gemacht. Ich sage ihm ‚meine‘ geplanten Durchfahrtsorte. „Na…des moochst ned, die Streck’n is ned guud.“ Er sagt mir seine Version, ich antworte, dass dies ein kleiner Umweg darstelle. Er aber sagt: „Wenn auf mie hörst, dann bist ah trotzdem schnell, weils schneller fohrn konnst.“ „Alla guud“ sag ich uff badisch. „Ja wo kommst denn du doher?“ „Kallsruh“ ist meine Antwort. „Ja donn bist du olles mit’m Radl gfohrn?“. „Hajoooo…in drei Däg bin i doher gfahre“. „Mei Liawer…Rrreschbekt“. Ich bedanke mich für seinen Routentipp. Er muss wohl um Zwelfe zum Middogessen dahoam sei. Der Tipp war gut, obwohl ca. 8 Kilometer weiter. Na denn, auf die PAAr kommt es nicht an.
Am Nachmittag erreiche ich Fürstenfeldbruck. Die Innenstadt war voller Menschen und natürlich auch voller Autos. Ich verziehe mich deswegen schon ins Innere eines Cafès. Die Pause hat gutgetan. Jetzt gilt es, den rechten Radweg nach München zu finden. Ein freundlicher Radler hat ihn mir gezeigt. Später habe ich mein Navi aktiviert. Und trotzdem hat es für fast 30 Kilometer noch fast zwei Stunden gedauert, bis ich in München an Ort und Stelle war. Wenn Straßen halt gesperrt sind, weiß auch ein kluges Navi nicht gleich, wo es lang geht.
In der Juhu München, Miesingstraße checke ich ein. Hier ist sehr viel los über das verlängerte Wochenende. Internationales Publikum und die Hälfte davon sind keine Teenies.mehr.
Nach dem Duschen sieht die Welt gleich wieder anders aus. Die Küche hat mich danach auch sehr begeistert. Nun schreibe ich wieder für EUCH!
Also mir geht es heute trotz 138 Kilometern gut. Ich richte meine Bude hier junggesellenartig ein…des isch ah am Oifachsde. Heute werde ich nicht lange aufbleiben. Hier gibt es noch bayerisches Helles. Das werde ich jetzt noch trinken.
Morgen habe ich ‚Etappen-frei‘ Ich freue mich aber jetzt schon auf München mit dem Fahrrad und ganz besonders bin ich gespannt auf das Treffen mit Frau MdL Bause im Maximilianeum um die Mittagszeit.
Bevor ich aber meinen Bericht abschließe, möchte ich noch den Sportkameraden Norbert B. und Darius S. von hier aus noch herzlich zu ihrem Geburtstag gratulieren. Natürlich haben heute auch noch Andere Geburtstag, denen wüsche ich auch alles Gute.
In diesem Sinne….bis morgen Abend immer noch aus der Landeshauptstadt München hier an dieser Stelle.
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