5. Etappe: Ingolstadt - Nürnberg

Ganz Alt-Ingolstadt ist eine Schanz. Auch die Juhe befindet sich in einem Festungsgebäude. Die Ausstattung ist schon deswegen natürlich nicht komfortabel. Jedoch für mich hat es auch gereicht. Was willste mehr. Schlafen und frühstücken. Nun, für einen (jedoch nicht immer) praktizierenden Minimalist ist sowas auch mal akzeptabel. Nur mit dem Schlafen hat es nicht so geklappt. Um die Altstadt ist eine Ringstraße und die wird gerade am Wochenende wohl als Rennbahn genutzt. Teilweise hatte ich das Gefühl, ich befinde mich auf dem Hockenheimring. Wenn es zu laut wurde, habe ich es mit Ommmmm…versucht (manchmal hat’s geholfen).

Die Nacht war dann auch sehr kurz. Ich habe vor dem Frühstück schon alles zusammen gepackt und um halb Acht war ich schon auf dem Sattel. Die ersten 20 Kilometer war ausschließlich Natur pur. Und das Geländeprofil hat die Morgenkühle mehr als kompensiert. 

Das beschauliche Altmühltal ist bald bei Kipfenberg erreicht. Hier ist noch alles ruhig. Ich bin noch allein auf der Straße (die Altmühltal-Urlauber schlafen wohl noch). Und weil es so gut auf dem Asphalt läuft, bleibe ich auf der Straße bis Kinding. Das Tal ist sonnendurchflutet. Hier merke ich auch die Kraft der Sonne. Es wird wohl ein warmer Tag werden heute.

Eine zunächst für Radler sichtbare steile Rampe in Richtung Greding fordert mich erneut. Aber inzwischen habe ich Routine im Schalten und auch im Kraft einteilen.   Zirka 8 Kilometer später stehe ich mitten auf dem Marktplatz des historischen Ortes Greding. Nur, auch hier hat alles noch geschlafen. Also, was soll ich hier? Nach ein paar Fotos verlasse ich die Kleinstadt. Natürlich habe ich auch hier meinen Flüssigkeitsverlust durch ausgiebiges Trinken wieder ausgeglichen.

 

Orte wie Unter- und Obermässing sowie Pierheim waren mir bislang nicht geläufig. Aber als Radtourist nimmt man sie einfach in wunderbarer Natur gelegen bei der Durchfahrt kurz wahr. Ja aber im zuletzt genannten Ort halte ich schon an. Hier befindet sich etwas außerhalb das Europäische Wasserscheidendenkmal. Ihre beiden mauerartigen Teile grenzen an die beiden Ufer des Kanals dort, wo er die Europäische Wasserscheide beziehungsweise die Wasserscheide zwischen dem über den Rhein zur Nordsee fließenden Main und der zum Schwarzen Meer fließenden Donau passiert.

Auf Höhe Hilpoltstein schwenke ich auf den Kanalradweg des Main-Donau-Kanals ein. Und der Fahrweg liegt voll in der Sonne. Gut ist, dass mir die Sonne nur auf den Rücken scheint, Aber meine Waden verlangen immer wieder Sonnenschutz.

 

Am Kanal entlang zu fahren ist auf Dauer recht langweilig. Nach vielen Kilometern möchte ich aber schon wissen, wie weit es nun noch bis Nürnberg ist. Also halte ich an und aktivere mein Navi. Ich bin sehr froh, dass die Anzeige bis zum heutigen Ziel ‚noch‘ 24 Kilometer anzeigt. Navi-gesteuert erreiche ich am frühen heißen Nachmittag die Stadtgrenzen von Nürnberg. Ich bin froh, dass ich heute schon recht früh dran bin. Nach kurzer Zeit sehe ich in der Altstadt schon die Burg. Und das ist mein heutiges Ziel. die Juhe in der Burg. Im alten Gemäuer dieser Burg habe ich ein hervorragend ausgestattetes modernes Zimmer mit allem Komfort und mit einem interessanten Ausblick in Richtung meiner morgigen Etappe. So einen Blick bieten nicht mal die teuersten Hotels dieser Stadt.

Beim Abendessen im schönen Speisesaal sehe ich viele Menschen auch mit vielen Hautfarben und ich höre viele Sprachen. Hier ist wirklich was los. Und das alles noch bei strahlendem Sonnenschein. Ich kann es einfach nicht glauben, bin aber sehr dankbar dafür.

 

Heute bin ich mit dem Schreiben natürlich schon früher dran. Nach dem guten Abendessen bin ich nun auch gespannt auf das Leben in der Altstadt.Wie ich lesen kann, war Nürnberg bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg die einzige Großstadt Deutschlands, in der sich der historische Stadtkern samt Befestigungsanlagen fast unverändert erhalten hat. Kluge Stadtväter entschieden sich beim Wiederaufbau, die Struktur der Altstadt zu bewahren und schafften es auch, die wertvolle historische Bausubstanz in einen angemessenen neueren Kontext einzubinden. Daher ist die Altstadt nicht nur Zeugnis des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, sondern auch des Wiederaufbaus und der Moderne.

Ich wünsche Euch jetzt schon a gut’s Nächtle und….bis morgen Abend aus der Festspielstadt Bayreuth  hier an dieser Stelle.

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Kommentare: 1
  • #1

    Marianne (Sonntag, 28 Mai 2017 20:37)

    Lieber Robert,
    in Nürnberg hast du morgen am Brunnen auf dem Marktplatz noch die Möglichkeit am goldenen Ring zu drehen. Da kannst du dir dann noch mehr Spenden wünschen und andere Dinge, die dir für deine Tour wichtig sind.
    Liebe Grüße aus der Nordweststadt

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