Freier Tag in Düsseldorf

Bestens ausgeschlafen begebe ich mich erst nach acht Uhr in den Speisesaal zum Frühstücken. Herz was begehr’sch! Den Teller gefüllt begebe ich mich an einen Platz mit Aussicht auf den Rhein und auf den Landtag auf der anderen Rheinseite. Der Himmel zeigt sich bewölkt, aber auch hin und wieder ist die Sonne zu sehen. Ich lasse mir erst mal ausgiebig Zeit für die erste Mahlzeit des Tages. Und das dient auch der inneren Entspannung. Die meisten Gäste der Juhe sind bereits schon unterwegs. Demzufolge ist es auch ruhig hier.Was mache ich nun als Nächstes? Ach ja, mein Fahrrad, das mich inzwischen schon über 1.800 km gefahren hat, braucht mal wieder zumindest eine optische Inspektion. Ich entferne am Rahmen die reichhaltige Patina von 6 Bundesländern und stelle meine Bremsen neu ein. Nun richte ich mich kleidungsmäßig (sauberes und gut riechendes Raddress) und auch etwas mental für den Empfang im Düsseldorfer Landtag. 

Ein bisschen Zeit habe ich noch, deswegen radle ich noch Richtung Altstadt. Heute Vormittag ist sie noch menschenleer. Gerade im Gegensatz bei meiner Ankunft gestern. Die gesamte Altstadtgastronomie beginnt aber langsam sich auf das Mittagsgeschäft einzustellen. Durch die Gassen weht ein sehr kühler Wind. Und ich in ‚total kurz‘. Durchhalten, gleich wird’s dir warm, Robert. Gegen 11:45 Uhr schwinge ich mich auf mein Rad und fahre den relativ kurzen Weg am Rheinufer entlang bis zum Landtag. Von weitem winken mir schon drei Damen und ein Fotograf. Besser kann ein Auftritt eines ‚radelnden Altstars‘ nicht sein. 

Professionelle Bilder werden gemacht und danach werde ich ins Landtagsgebäude zu einem schönen hellen Raum mit Blick auf den Rhein begleitet. Die Frau Vizepräsidentin des neuen Nordrhein-Westfälischen Landtags, Frau Freimuth, FDP-Fraktion, Frau Esser vom Präsidialbüro des Landtagspräsidenten und eine Dame vor Pressestelle des Landtags schenken mir viel Zeit. Ich kann über meine bisherigen Reiseerlebnisse, über die unschätzbare Arbeit von BLuT eV, über Typisierung, über Ehrenamt und auch etwas über Politik reden. Ich vernehme nebenbei, dass die Koalitionsverhandlungen von CDU mit FDP noch nicht abgeschlossen sind.

Über meinen Besuch ist im Übrigen auch ein bebildeter Bericht auf die Homepage des Landtages gestellt worden. Welche Ehre! Vielen herzlichen Dank an das Bundesland Nordrhein-Westfalen für die Wertschätzung meiner Aktion sowie für die angesagte Spende, die direkt BLuT überwiesen wird. Alle wünschen mir noch weiterhin viel Erfolg bei den noch kommenden Landeshauptstädten und noch eine gute Weiterfahrt.

Frau Esser, die den Termin wegen des überraschenden Ausgangs der Landtagswahl kurzfristig umorganisieren muss, hat auch heute dafür gesorgt, dass ich noch genügend Vitamine in meinem Rucksack mitnehme kann. Die anschließende persönliche Führung in den neu umgebauten Plenarsaal hat diesem Besuch in diesem Hohen Hause mehr als abgerundet.

Nach diesem Event muss ich mich erst mal wieder sammeln. Ich sitze auf einer Bank am Rheinufer. Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf. Das Leben ist einfach schön und ich durfte auf meiner Reise schon so viel Positives erleben und mir so vielen netten zusammenkommen. Der Gedanke, dass ich dabei auch für Leukämie- und Tumorerkrankte in kleinen Bereichen etwas Gutes tun kann, bringt mir mehr als Genugtuung. Ganz besonders denke ich heute wieder an meine liebe Sportkameradin Marion, die mir über WhatsApp schreibt, dass sie auf die Palliativstation verlegt wird. Für sie gehe ich in die sehr sehenswerte Laurentikirche in der Altstadt und bete.

Den restlichen Nachmittag verbringe ich - jetzt wieder in ziviler Kleidung - in den Kasematten, wo ich mein unbändiges Radfahrer-Hungergefühl stille, sowie im Zentrum dieser beeindruckenden ‚echten‘ Metropole. Zwei ALT habe ich entgegen meiner Gewohnheiten -tagsüber keinen Alkohol zu trinken- auch hier genossen. Ich bereue es nicht.

Ja, Düsseldorf ein echtes Highlight auf meiner Radreise. So schnell werde ich das hier Erlebte nicht vergessen.

Jetzt am Abend heißt es wieder packen und mental vorbereiten auf die nächste Etappe. Wenn alles wieder gut klappt, bin ich morgen in dem Rheinörtchen Rheinbröhl bei Bad Breisig.

Herzlichen Dank, liebe Freunde für Eure Kommentare. Sie begeistern mich immer wieder. Ich lese sie abends regelmäßig ‚schmunzelnd‘ vor dem Schlafen.

Nun möchte ich noch auf diesem Wege den heutigen Geburtstagskindern Jochen, Hildegard und Petra herzlich gratulieren. Macht’s weiterhin gut.

Und nun…in diesem Sinne ein herzliches Gut’s Nächtle ALLEN, die das hier heute Abend noch lesen werden.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Marianne (Montag, 12 Juni 2017 20:58)

    Hallo Robert,
    an der längste Theke der Welt warst du aber wie ist es mit der Kö? Gibt es da nichts für Männer? Vielleicht eine Gelegenheit verpasst!
    Liebe Grüße aus der Nachbarschaft

  • #2

    Die Rieberger (Dienstag, 13 Juni 2017 09:36)

    „Dort unten pulsiert die Schlagader, die weltberühmte Königsallee, von den Düsseldorfern verharmlosend Kö genannt; eine ironische Verkleinerung für die Fifth Avenue der Ruhrmetropole. Hier werden die größten und die schmutzigsten Geschäfte abgeschlossen. Die Kö ist ein doppelköpfiger Janus; auf der einen Seite die Banken, auf der anderen die Modegeschäfte. Die Einheit der Geschlechter. Links die Männer und rechts die Frauen. Links die Goldtresore und rechts die elegantesten Ankleidekabinen Deutschlands, wo die geplagten Millionäre ihre zartgliedrigen Aushängeschilder mit Samt und Seide behängen. In der Mitte fließt der Stadtgraben, moosgrün und uralt: ein traumhafter Anachronismus im Hexenkessel der Stadt.“

    – André Kaminski (1923–1991), Schweizer Schriftsteller

  • #3

    Renate O. (Dienstag, 13 Juni 2017 18:30)

    Es freut mich, dass unsere Landespolitiker und die Mitarbeiter dich herzlich und mit Wertschätzung empfangen. Das ist für dich eine gute zusätzliche Motivation für diese anspruchsvolle Tour. Nächstes Jahr kannst du dann den Bundestag aufsuchen. Vielleicht kommt eine Einladung; denn bekannt wirst du da sicherlich sein. Weiterhin gute Fahrt,
    liebe Grüße
    Klaus und Renate

Lebertour

ruft zu Spenden auf für

 

Der Verein setzt sich seit 1995 für Menschen ein, die an einer Leukämie- oder Lymphom- erkrankung leiden. Bis dato konnten über 100.000 Stamm-zellenspender in vielen Typi-sierungsaktionen gewonnen und damit mehr als 700 Stammzellentransplantationen ermöglicht werden.

Er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, regional bestehende onkologische Lücken in der Versorgung zu schließen und durch Aufklärung und Öffent-lichkeitsarbeit für die Krankheit Krebs ein Forum zu schaffen.

Weitere Infos zu der unschätz-baren Arbeit dieser Einrichtung, siehe: www.blutev.de