22. Etappe: Bedesbach - Saarbrücken

Heute am Nachmittag bin ich bei strahlendem Sonnenschein in die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken eingeradelt. Das mit dem Sonnenschein war heute nicht immer so. Heute Früh nach der Abfahrt von Bedesbach ist die Sonne noch hinter den Wolken versteckt. Die Temperaturen sind heute deutlich wärmer. Aber es dauert nun mal wirklich sehr lange, bis sich die Sonne durchsetzt. Man könnte sagen, fürs Radfahren ist das gut so. Aber wenn du große Strecken im Wald und in der Natur fährst und es dort ohnehin etwas dunkler ist…naja. Jedenfalls komme ich nach vielen Natur-Kilometern auf dem Glan-Radweg kurz vor Mittag ins saarländische Homburg. 

Zuvor entdecke ich aber auf einer Anhöhe noch einen Galgen, den eine Gemeinde als Erinnerung an eine frühere Richtstätte aufgebaut hat. Der Magen hängt mir bei der Einfahrt nach Homburg inzwischen schon weit unten. Ich suche dringend was zum Essen. Das Frühstück im Gasthaus Born war nicht so, wie ich es bislang gewohnt war. Kein Müsli, kein Joghurt oder Quark, kein Obst, usw. Es war halt ‚rischdich äfach heit‘ mit ‚weiße Weck, Hausmacher Worscht un a bissl Käs, ansonschde Budder un Mamelad‘ (…was i sonschd sowieso ned ess). Die Bäckerei in der Homburger Fußgängerzone hat aber nun alles im Angebot, was ich will und momentan auch brauche. Danach geht es mir wieder bestens.

Mit der Nahrungsaufnahme wiedergewonnenen guten Laune mach ich dann auch gleich den Pflichtanruf bei Renate. Danach hole ich mir meine Radkarte raus und schaue mir die restliche Strecke noch an. Der Übergang vom Glan- zum Blies-Radweg ist hier fließend, aber halt wieder anders (weil Saarland) ausgeschildert. Daran muss ich mich erst wieder gewöhnen. Nun, gerade dieser Streckenteil ist mir aber noch etwas geläufig von einer früheren Tour mit den Velofreaks. In der Bliesniederung machen die Bauern heute großflächig Heu. Und das spricht jedenfalls dafür, dass das Wetter trocken bleibt. Ja und ich stelle auch fest, wie sich die Vegetation verändert hat. Ende Mai haben die Gräser noch geblüht, da war noch viel Farbe drin!

Kurz vor Blieskastel verlasse ich den schönen Radweg. In Lautzkirchen folge ich der Landstraße Richtung Saarbrücken. Ich will versuchen, viele Steigungen zu vermeiden und entscheide ich mich kurzfristig für die Route über St. Ingbert. Ich bin richtig erstaunt über das schöne und beschauliche Zentrum dieses Städtchens. An einem der vielen Eisdielen komme ich aber nicht vorbei. Hier staune ich übrigens, dass zwei Kugeln (italienisches Eis) nur 1,60 € kosten.

Das Eis kühlt und der enthaltene Zucker gibt Primärenergie für die restliche Strecke. Der Radweg bis nach Saarbücke-Zentrum weist jetzt noch 13 Kilometer aus. Nicht schlecht und es entsteht eine innerliche Freude in mir. Nur ich muss über das Uni-Gelände fahren und da sagt mir ein Schild, dass ich auf dieser Straße nicht weiterfahren darf (nur für Autos). Nun ist es ja bekannt, Leute, die du dann frägst, verstehen dich nicht oder sie haben keine Ahnung von Radwegen. Genau so stehe ich nun auf der Stelle. Einen Rennradler halte ich an. Er lotst mich kreuz und quer durchs Uni-Gelände und sagt, dass wir uns jetzt auf der nun auch für Radfahrer wieder zulässigen Meerwiesertaler Straße befinden. Ein Hoch auf die Radlersolidarität! Wenig später stehe ich im kühlen Empfangsraum der DJH Saarbrücken. Die Sonne scheint jetzt (wolkenlos) durch die vielen Fenster. Ich bin aber da im Kühlen und trinke erst mal eine Tasse Kaffee. Die weitere Ablaufroutine ist heute auch etwas anders. Ich brauche nun keine Wäsche mehr zu machen. Toll!

Für den morgigen Empfang beim saarländischen Landtagspräsidenten habe ich noch ein entsprechendes ‚Gwandl‘ im Gepäck. Ja, dieses Meeting wird sicherlich nochmals ein Höhepunkt meiner Reise werden. Ich freue mich auch schon darüber.

Jetzt nach dem guten Abendessen ist erstmal relaxen angesagt. Vielleicht kommt heute Abend noch das eine oder andere Gespräch mit anderen Menschen zustande. Jedenfalls will ich auch heute nicht, dass Ihr auf meinen Bericht warten müsst.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch was….natürlich ein Gut’s Nächtle.

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Kommentare: 3
  • #1

    Die Rieberger (Sonntag, 18 Juni 2017 21:28)

    Das Leben ist oftmals wie eine Achterbahnfahrt.
    Mal sind wir oben, mal sind wir unten,
    mal bewegen wir uns im Kreis,
    mal überschlagen sich unsere Ereignisse.
    Aber dennoch kommen wir schließlich auf eine Gerade, die uns zu unserem Ziel führt.
    Ziele können häufig nicht auf einfachen Wegen erreicht werden, sondern man muss sie sich in vielen kleinen Etappen erkämpfen. Glaube auch du an deine Ziele.
    Sei geduldig und ausdauernd und kämpfe dafür. (Peter Pratsch)

    Mein liewer Froind - die Berichte wärre immer spannender weils jetzt auf de letzte Zacke zugeht ... Mensch Mensch do hasch was geleistet bis jetzt, do hasch Dir dohoim mehr als ne Kugel Eis odda een Stück Worscht verdient ... mir senn schon ganz gschpannt uff Dei Live-Bericht-Erstattung

  • #2

    Biggi (Sonntag, 18 Juni 2017 22:19)

    Gut,dass du an dem Galgen vorbeigeradelt bist!! Danke. Brauchen dich doch noch.Alles noch dran,alles gesund will Franz wissen? klar sag ich ,lies doch selbst :) Endspurt,durchhalten,du bist auf der Zielgeraden! Überweisung ist schon längst getätigt,kannst also wiederkommen-Guts Nächtle von Biggi und Franz

  • #3

    Biggi (Montag, 19 Juni 2017 07:54)

    Huch wo ist mein Eintrag von gestern Abend ?Wunder der Technik!? Wünsche dir einen wunderschönen ,sonnigen,erfolgreichen Tag. Werde es heute Abend mal wieder mit Sport probieren .Grüßle aus karlsruhe von BIGGI

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