8. Etappe

Streckenverlauf:

 

Tann/Rhön - Hilders - Fladungen - Ostheim  - Mellrichstadt - Unsleben - Bad Neustadt a.d.S. - Burglauer - Münnerstadt – Pfersdorf - Poppenhausen - Niederwerrn - Schweinfurt

 

 

Entfernung: 106 km

 

 

Hinweis:

Karte rechts kann durch Anklicken vergrößert angezeigt werden

 

 


Von der Rhön ins Maintal – auf der Rhön war‘s heute nicht so schön

 

Die Nacht über habe ich wegen des opulenten Schnitzelessens gestern Abend sehr unruhig geschlafen. Zum Essen gab es ja (auch) Bohnensalat. Und damit ich das alles verschlingen konnte, brauchte ich zwei halbe Kellerbier. Schnarchen und „Dampf“ ablassen waren die Konsequenzen.  Point Alpha hätten sicherlich die Geräusche vernommen!

 

Und als ich heute Morgen erwache und den Blick auf das Fenster richte, ist der Ort Tann in Wolken gehüllt. Die erste Stimmung des Tages ist somit entsprechend.

  

Nach einen (wieder) kalorienreichen Frühstück sattle ich mein Drahtesel und verlasse  den Rhönort Tann. Es ist jetzt schon gewiss, dass ich heute keine Sonnenbrille brauche. Gleich von Anfang an muss ich den Kopf beim Fahren stets aufrecht halten. Der geübte Radler weiß, dass dieser Zustand nur mit Steigungen einhergeht…und was für Steigungen. Unter dem Helm wird es schon nach kurzer Zeit sehr feucht. Ich wische mir immer wieder den Schweiß aus dem Gesicht. Trotz dieser morgendlichen Widrigkeit kommt doch ein gewisses Maß an Freude und Genuss bei einem Radler auf.

 

Nach ca. 20 km, vor dem Ort Frankenheim, habe ich den höchsten Punkt (797 m) meiner Fahrt über den Ostteil der Rhön erreicht. Und hier beginnt es nun ordentlich zu regnen. Ich muss meine Regensachen anziehen. Und…Gottseidank habe ich auch viel Flüssiges am Rad. Trotz der äußeren Feuchtigkeit muss ich immer mal wieder die trocken gewordene Kehle „bewässern“.

 

Vor dem Ort kommt die Belohnung…die anschließende Abfahrt ist mehr als erholsam. Dennoch muss ich bei der Fahrt nach unten  wegen der Nässe höllisch aufpassen. Ich bekomme ganz schön Fahrt drauf und muss immer wieder bremsen. Im Ort Fladungen fahre ich recht langsam. Hat es dort auch sehr viele schöne bewundernswerte Gebäude.

  

Das Wetter meint es jetzt und heute mit mir weniger gut. Deswegen lasse ich es einfach laufen. Hie und da mal anhalten macht unter diesen Bedingungen keinen großen Spaß. Ich trete also weiter in die Pedale. Bald erreiche Mellrichstadt. Die kleine unterfränkische Stadt im ehemaligen Zonengrenzgebiet hat ebenfalls noch viele schöne alte Häuser. Bundswehrler kennen diesen Ort noch gut. Hier war zu „Mauerzeiten“ ein großer Truppenübungsplatz und damit ständig NATO-Militärpräsenz. Den beschaulichen Marktplatz nehme ich im Vorbeifahren nur kurz wahr.

 


 

 

Der Regen hört nicht auf. Und so komme ich durchnässt zur Mittagszeit nach Bad Neustadt an der Saale. Ich stehe mitten auf dem Marktplatz. Aber hier sind heute die Bordsteine hochgeklappt. Nix los, also fahre ich weiter. Nur muss ich noch vorher eine Tagespflicht erfüllen: Jeden Tag um 12 Uhr melde ich mich ja per Handy bei meiner Frau Renate.

 

Sie bedauert mich zwar, aber das nützt mir jetzt nur wenig. Und überhaupt…wie heißt doch der kluge Spruch? Bei schönem Wetter kann ja jeder radeln…! Nach einer kurzen Durchfahrt durch die überschaubare Innenstadt war es das dann auch schon. Richtung Münnerstadt muss ich mich jetzt orientieren. Ich finde den Hinweis und forciere mein Tempo. Der Regen hat nachgelassen und so ergibt sich mitten in der Pampa, dass ich mein Vesperbrot vertilge. Das bringt doch wieder innerliche Wärme und Energie und so pedaliere ich der „alten“ Stadt mit heute gerade mal 3.700 Einwohnern entgegen. Beeindruckend hier ist das mittelalterliche Stadtbild schon, aber auch hier sind die Bordsteine hochgeklappt und damit gibt es auch hier für mich keine große Pause.

  

Ich wende mein Kartenblatt und schau auf meinen Etappenplan. Das meiste meiner heutigen Tagesetappe habe ich nun geschafft. Mich zieht es gerade wegen der nassen Sachen schleunigst ans Etappenziel. Und wie es an solchen Tagen fast schon üblich ist, verfranse ich mich hier in diesem Schildergewirre und mache noch einen Umweg von ca. 6 Kilometern. Jetzt nur die Ruhe bewahren. Es regnet jetzt nicht mehr, ich kann nun meine Regensachen ausziehen. Jeder von der Szene weiß, dass die Klamotten darunter unangenehm nass sind. Und bei den Außentemperaturen kommt da wenig Freude auf.

 

Jedenfalls ist die nun die naturnahe Fahrt, aber mit sehr guter Beschilderung nach Schweinfurt hervorragend, so dass ich die letzten 30 Kilometer beruhigt fahren kann. Meine Juche´ liegt etwas außerhalb vom Zentrum. Sie war gut zu finden. Ich schlafe hier in diesem Haus mit sehr viel untergebrachten Jugendlichen aus aller Welt…natürlich ich in einem Einzelzimmer.

 

Mein Abendessen habe ich hinter mir und jetzt gehe ich mir die Stadt etwas anschauen. Während des 2. Weltkrieges erlebte die Stadt mehrere Bombenangriffe. Die meisten Gebäude der ehemaligen Reichsstadt gibt es leider nicht mehr. Der Wiederaufbau war wohl dem schnell wachsenden Wirtschaftswunder angepasst. Architektonisch ist der eher von einem nüchternen Stil gekennzeichnet.

 

Mein „Rundgang“ ist relativ schnell erledigt. Auch Schweinfurt hat heute die Bordsteine hochgeklappt. Nun ja, so isch’s halt bei dem kalten Wetter!

  

So, liebe Freunde, trotz aller Widrigkeiten heute, bin ich nach der heißen Dusche wieder ganz der Alte, also ein überaus glücklicher Tourenradler mit über 850 gefahrenen Kilometern..

  

Nach dem Einstellen des Berichts in meine Side, werde ich noch ein Bierchen trinken. Dann bin ich sicherlich ganz schön müde.….gute Nacht!



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