12. Etappe

Streckenverlauf:

 

 

Memmingen - Illerbeuren - Altusried - Kempten - Oberkotten - Immenstadt - Sonthofen - Oberstdorf

 

 

Entfernung: 89 km

 

 

Hinweis:

Karte rechts kann durch Anklicken vergrößert angezeigt werden

 


 Schlussetappe – dem ZIEL Oberstdorf entgegen

  

Vergangene Nacht habe ich schon etwas unruhig geschlafen. Es liegt wohl an der Vorfreude,  dass ich das Ziel meiner Tour unmittelbar vor mir habe. Dennoch bin ich überrascht, dass um 07:00 Uhr „schon“ der Handywecker piepst. Ich mache mich also fertig und packe zum letzten Mal meine Sachen zusammen.

 

Das Frühstück im Gasthaus ist schon gerichtet. Die Auswahl ist heute nicht so groß wie die Tage zuvor, aber es reicht. Ich zahle meine Zeche, verabschiede mich, sattle auf und trete hochmotiviert in die Pedalen. Auf dem Radweg mitten durch eine tolle Allgäulandschaft, mit dem phantastischen Blick auf die Alpen, strample ich der Stadt Kempten entgegen. Bei diesem wunderschönen Landschaftsblick kommen schon Emotionen hoch...und ich merke, wie Freudentränen mir aus den Augen rinnen. Um in die Altstadt zu kommen, muss man hochfahren. Das spare ich mir aber für heute. Ist mir doch Kempten mit seiner barocken Basilika und seiner schönen Altstadt von vielen Besuchen bestens bekannt. Ich fahre vielmehr weiter Richtung Süden.

  

Das Wetter ist heute sommerlich, aber am Morgen noch etwas kühl. Nur die kühnen Radler fahren am Vormittag in kurzer Kleidung. Zu dieser Kategorie gehöre ich aber nicht. Halstuch und Armlinge sind das Mindeste.

  

Ich radle jetzt auf dem Iller-Radweg. Schon kurz danach muss ich mich über die vielen Unebenheiten und Löcher ärgern. Nein, wie man sowas einen FERNRADWEG nennen kann. Nur die Aussage einer Einheimischen, dass der Weg dann auch besser werde, lässt mich weiterfahren. Zurück wollte ich ja auch nicht mehr. Es wird auch langsam besser, wenngleich auf eine lange Strecke nicht so richtig gut.

  

Ein wenig durchgeschüttelt erreiche ich am frühen Nachmittag Immenstadt. Hier am Marktplatz werden Erinnerungen wach an meine Deutschlandumfahrung aus dem Jahr 2013. Auf diesem Platz habe ich mich damals (von Osten kommend) gestärkt und hatte bis dato schon fast 3.800 km in den Beinen. Und heuer sind‘s nur knapp 1.300 km. Dennoch lege ich an einem schönen Café  eine größere Pause ein. Neben der Sonne genieße ich da auch einen großen Capuccino mit einem Obstkuchen.


 

Nachdem das Wetter in den letzten zwei Tagen ordentlich mitspielt (…vielen herzlichen Dank, lieber symbadischer P..), gehe ich, nein radle ich mit der aufgenommenen Energie meine letzten Kilometerchen fröhlichst gelaunt. Bei Sonthofen fahre ich an dem Campingplatz vorbei, an dem Renate und ich im letzten Jahr ein paar Tage hier verbracht hatten. Die hohen Allgäuer Alpengipfel sind nun ganz nah. Ein herrliches Panorama ist das hier.

  

Mein Tour-Zielort Oberstdorf ist von hier aus nun wahrlich nicht mehr weit. Kurz davor komme ich noch am Illerursprung vorbei. Der Ursprung des Flusses liegt ja etwa zwei Kilometer nördlich von Oberstdorf. An dieser Stelle fließen nämlich die Breitach, die Stillach und Trettach zur Iller zusammen (das steht alles auf der Infotafel…). Ein Oberstdorfer Künstler namens Walter Kalot hat für diesen besonderen Ort eigens ein Kunstwerk geschaffen. Drei weibliche Wesen liegen horizontal übereinander und strecken ihre Köpfe und Arme flussabwärts in Richtung Mündung (in die Donau bei Ulm).

  

Ja, liebe Freunde, die letzten zwei Kilometer bis zum Ziel…was soll ich sagen…mit aufrechter Haltung und geschwellter Brust, aber immer noch die Hände am Lenker, fahre ich ins Zentrum von Oberstdorf. Am Bahnhof steht Renate und empfängt mich mit offenen Armen, obwohl ich nicht gerade gut rieche.

 

Ich sehe dort aber auch wehende Fahnen…diese Geste nehme ich als Zeichen einer stillen Wertschätzung meiner sportlichen Leistung an. Wir packen meine Sachen ins Auto, ich mache mich mit einem guten DEO frisch und danach gehen wir in einem Biergarten zum Essen.

  

Auf der Heimfahrt nach Karlsruhe kann ich  meiner Frau einiges erzählen…zwölf interessante Radel-Tage gehen nun zu Ende. Auf meinem Tacho stehen über 1.300 km.

 

Am Ende meiner Rundreise um Deutschland im Jahre 2013 beendete ich meinen Schlussbericht mit dem Zitat: Am Anfang einer Reise steht Mut, Glück am Ende. Das trifft so auch diesmal zu.

  

Ich bin echt glücklich, dass ich gesund und ohne Pannen viele schöne Orte/Städte und Landschaften unserer schönen Republik sehen, erleben und erfahren durfte.

  

Und jetzt noch zum Schluss, liebe Freunde….ich habe das Meinige getan…jetzt seid ihr dran. Macht euren Geldbeutel auf und spendet…natürlich für den Verein BLuT e.V. (Stichwort Lebertour 2015). Seid bitte nicht knauserich!



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Lebertour

ruft zu Spenden auf für

 

Der Verein setzt sich seit 1995 für Menschen ein, die an einer Leukämie- oder Lymphom- erkrankung leiden. Bis dato konnten über 100.000 Stamm-zellenspender in vielen Typi-sierungsaktionen gewonnen und damit mehr als 700 Stammzellentransplantationen ermöglicht werden.

Er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, regional bestehende onkologische Lücken in der Versorgung zu schließen und durch Aufklärung und Öffent-lichkeitsarbeit für die Krankheit Krebs ein Forum zu schaffen.

Weitere Infos zu der unschätz-baren Arbeit dieser Einrichtung, siehe: www.blutev.de